Wärmedämmung mit Zellulose im Holzrahmenbau

Wärmedämmung mit Zellulose im Holzrahmenbau

Beitragvon Brüggemann » Sa 16. Jul 2011, 14:17

Wärmedämmung mit Zellulose im Holzrahmenbau

Wärmedämmung ist die wichtigste Maßnahme, mit der in Gebäuden viel Energie gespart werden kann. Gleichzeitig wird der Komfort erhöht und der Bautenschutz verbessert. Ein guter Wärmeschutz ist deshalb auch der entscheidende Schlüssel zur Funktion eines Passivhauses: Sie könnten gar nicht funktionieren, wenn die Wärmeverluste durch die Außenbauteile nicht sehr gering wären. Nur unter dieser Vorraussetzung kann die Heizlast auch am kältesten Tag so klein werden, dass der Einbau von modernen, energiesparenden Heizsystemen möglich wird.
Mit einer Zellulosedämmung werden in der Holzrahmenbauweise auch engste Spalten und Ritzen ausgefüllt. Das ergibt eine fugenlose, wärmebrückenfreie Gebäudedämmung mit weiteren Vorteilen:

Hervorragender Hitzeschutz
Die hohe Speicherkapazität von Zellulosedämmung bewirkt einen deutlich verzögerten Durchgang eingestrahlter Sonnenwärme. Selbst Dachräume bleiben bis tief in die Nacht kühl, Sie schlafen ungestört.

Feuchtigkeitsregulierend
Zellulosedämmung ist in der Lage, ohne Dämmwertverlust Feuchtigkeit in der Faser aufzunehmen und gleichmäßig wieder abzugeben. Das besondere Feuchtespeichervermögen wirkt raumklimatisch regulierend.

Hoher Schallschutz
In vergleichenden Prüfungen wurden bei Außenwänden gegenüber herkömmlichen Fasermatten bis zu 7 dB bessere Schalldämmwerte gemessen.

Hoher Brandschutz
Zellulosedämmung brennt nicht. Es verkohlt lediglich die äußere Schicht. Das ergaben verschiedene Brandtests.
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Re: Wärmedämmung mit Zellulose im Holzrahmenbau

Beitragvon elan » Sa 8. Okt 2011, 23:00

Vielen Dank für die nachvollziehbare Bewertung einer Zellulose-Dämmung, die ja sowohl beim Holzrahmenbau wie auch beim Massivbau sehr interessant ist.
Wir fragen uns, ob es ökologische bzw. gesundheitliche Aspekte gibt, die gegen Zellulose in der Dämmung sprechen.
Zunächst ist Zellulose im Grunde nichts anderes als "harmloses" Altpapier. Allerdings hört man von Altpapier in anderen Zusammenhängen im Bereich Recycling immer mal wieder, dass der Aufdruck schädlich bzw. giftig ist (giftige Lacke und Öle) und das Problem auch nach der (ökologisch problematischen?) Wiederaufbereitung des Materials bestehen bleibt.
Gibt es dazu Meinungen, Erfahrungen oder gar bekannte Untersuchungen?
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Re: Wärmedämmung mit Zellulose im Holzrahmenbau

Beitragvon Brüggemann » Mo 10. Okt 2011, 17:01

Bei der Zelluloseherstellung wird darauf geachtet, dass nur trockene und reine Tageszeitungen mit umweltfreundlicher Druckfarbe verwendet werden.
Die meisten heutigen Tageszeitungen werden mit umweltfreundlicher Druckfarbe (ohne giftige Lacke und Öle) hergestellt, z.B. die NOZ.

Die Aufbereitung der Tageszeitungen für die Zelluloseherstellung ist auch nicht ökologisch problematisch (was immer das auch heißen mag :?: ).

Zellulose aus Zeitungen wird seit über 60 Jahren zum Dämmen von Gebäuden eingesetzt. Das sortiert angelieferte Tageszeitungspapier wird grob aufgefasert, mit mineralischen Salzen vermischt und in einer Mühle gemahlen. Die so gewonnen Flocken sind brandbeständig. Sie sind verrottungssicher und widerstandsfähig gegen Ungezieferbefall und Schimmelpilzen. Die Produktion ist durch Fremd- und Eigenüberwachung für die deutsche und europäische technische Zulassung strengsten Qualitätskriterien unterworfen.

Im Vergleich zu anderen Dämmmaterialien, wie Polystyrol oder Glasfaser, ist der Primärenergieeinsatz bei der Herstellung viel geringer. Er beträgt nur ein Sechstel im Vergleich zu Polystyrol und ein Drittel im Vergleich zu Glasfaser.

Weitere Infos zur Zellulosedämmung erhält man auch auf den Internetseiten der Hersteller wie ISOCELL, isofloc, climacell usw.
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